Es lohnt sich durchaus, die in der Nordsee gelegenen ostfriesischen Inseln in Hinsicht auf das Wellenreiten genauer unter die Lupe zu nehmen. Alle haben Potential für einen guten Surf in Deutschland, wenn man seinen Ausflug dahin gut plant und etwas flexibel ist. Die bekanntesten Inseln der Inselgruppe sind dabei Norderney, Langeoog und Wangerooge.
Die besten Surfbedingungen entstehen, wenn im europäischen Nordmeer bei Island durch starke Nordwestwinde Wellen entstehen, diese sich dann auf dem Weg durch die Nordsee ordnen und formieren, bevor sie an der Nordseeküste aufschlagen. Im Gegensatz zu soliden Ground Swells an der Atlantik- oder Pazifikküste sind diese Swells aber meist von der Dauer kürzer und haben weniger Energie.
Also heisst es zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wenn man einen guten Surf haben will. Wenn die äusseren Bedingungen in Bezug auf die Wassertemperatur und den Wind auch noch gut sein sollen, braucht es zudem auch noch etwas Glück. Denn gute Wellen sind im Winterhalbjahr häufiger und viel Wind in Strandnähe ist alles andere als selten.
Der grosse Vorteil an einem Surf auf den ostfriesischen Inseln ist die Exklusivität im Lineup. Die Inseln sind nur mit einer Fähre erreichbar, sind weitgehend autofrei und die Wellen sind dort nicht konsistent genug, dass fortgeschrittene Surfer auf die Idee kommen würden dort einen Urlaub zum Wellenreiten zu machen.
Dieser Artikel ist während eines Aufenthaltes auf Langeoog im August entstanden, wo es zufällig in der Woche des Aufenthaltes einmal schulterhohe Wellen mit genug Druck gab. Dank guter Recherche in Vorfeld wurde auch eine gute Sandbank zur richtigen Tide getroffen und es war eine unerwartet gute Session. Wie ein mittelguter Tag in Frankreich, nur mit etwa 20mal weniger Leuten am besten Peak.
Sollte es euch also mal auf eine der ostfriesischen Inseln verschlagen und euer Anspruch höher liegen als auf riesigen Plastik- oder Foamieplanken bei Knie bis hüfthohen Weisswasserwellen Richtung Stand zu rutschen, dann haben wir hier ein paar Tipps für euch.
1. Grober Scan mit Surfline
Langeoog (und die anderen grösseren ostfriesischen Inseln) haben einen Eintrag bei Surfline (Webseite oder App). Hier wird es bei einem Swell aus Norden oder Nordwesten ab 2ft mit einer Period (Zeitabstand zwischen den Wellen) von 5 Sekunden oder mehr interessant. Je weniger Wind da ist, wenn der Swell aufschlägt, desto besser.
2. Detail Scan mit Windy
Bei Windy (Webseite oder am besten die App) ist das Zeitraster genauer und man sich auch die Tide und die Energie der Wellen anzeigen lassen. Allerdings ist die Benutzung von Windy etwas komplizierter und erfordert Einarbeitungszeit / Erfahrung. Hier kann man dann die optimale Zeit für den Start der Session in Erfahrung bringen. Hat man eine geeignete Sandbank gefunden ist das bei auflaufender Flut meistens 1-2 Stunden vor Hochwasser. Bei einer Energie der Wellen von 50 kJ und darüber fängt der Spass richtig an und man braucht auch kein Mini-Malibu oder Longboard mehr um Turns in die Nordsee zu schlitzen.
3. Die Wahl des richtigen Spots
Der gewählte Surfspot sollte natürlich eine Nord / Nordwestexposition haben, was aber bei den ostfriesischen Inseln eh fast für den kompletten nördlichen Küstenabschnitt gilt. Die beste Sandbank kann man sich bei Low Tide ausschauen (wenn man die nötige Erfahrung hat) oder man fragt sich vor Ort durch. Auf Langeoog gibt es z.B. den Oststrand / Sportstrand (der aber gar nicht im Osten der Insel liegt) und die Wassersportschule Petersen. Auch auf Norderney und Langeoog gibt Wassersportschulen, die ihren Fokus aber natürlich auf SUP und Windsurfen haben.
4. Welches Surfboard für die Nordsee?
Ein Surfboard mit etwas mehr Volumen für die schwächeren Nordseeswells mitzunehmen ist wegen der Verkehrssituation ganz schön mühsam, empfiehlt sich aber, da man in der wellenlosen Zeit dann zumindest das essentielle Paddeltraining machen kann. Wir hatten mit dem 6’4 Wombat eine sehr gute Wahl dabei, ein 6’4 Retro Fish wäre auch eine Option für ein kompaktes Nordsee-Travelboard gewesen.
Wir haben uns auch das Material der Surfschule Petersen angeschaut. Hier gab es die längeren Shapes von BIC Surfboards in der Plastikbomber Ausführung. Klingt jetzt etwas abwertend, aber die BICs sind um einiges besser als die mittlerweile bei Surfschulen sehr verbreiteten Foamieplanken, mit denen man eigentlich nur geradeaus fahren kann. Die Bic Boards gehen einigermaßen um die Ecke, sind aber natürlich auch schwer und träge. In Nordseewellen hat man nicht viel Zeit für den Bottomturn.
Sollte man nicht die Möglichkeit haben sein eigenes Surfboard mitzunehmen sollte man sich die Leihbretter vorher anschauen und in jedem Fall eigenes Surfwax und einen Waxkamm mitbringen, damit es nicht an Grip fehlt.
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