Das Surfboard Volumen spielt eine ganz entscheidende Rolle wie erfolgreich eure Session sein wird. Vor allem zu wenig, aber auch zu viel Volumen können euch den Spass verderben. Deshalb haben wir euch den ultimativen Guide zusammengestellt.
Aber was ist das richtige Surfboard Volumen für mein Level? Mit dieser Frage hat sich wohl schon jeder Surfer mehr oder weniger intensiv auseinandergesetzt. Und ja, mit dem Volumen eures Surfboards steht und fällt der Spaß eurer Session. Im Internet findet man viele Tabellen und sogar Volumen-Rechner. Aber das eine, perfekte Volumen für dich gibt es gar nicht. Besser ist sein Surfboard aus einem passenden Volumenbereich auszuwählen und an das Surfrevier, sein Fitnesslevel und seine Skills anzupassen. Wer die ganze Theorie dazu nicht lesen will, kann auch direkt zu dem Punkt „Surfboard Volumen in der Praxis“ springen.
Einen Surfboard Volumen Rechner bieten wir übrigens nicht an, da bei diesen oft nur ein singulärer Wert ausgegeben wird. Mit unserem Surfboard Volumen Chart, das für euch einen Volumenbereich ausgibt, fahrt ihr unserer Meinung besser.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Surfboard Volumen
- Warum ist das Volumen so wichtig
- Infos zu Brettwahl
- Surfboard Volumen in der Praxis
Was ist eigentlich Surfboard Volumen?
Das Volumen eures Surfboards ist das Rauminhalt, welches euer Surfboard einnimmt. Stellt euch einfach vor, euer Brett wäre ein perfekter Würfel. Dann würdet ihr einfach Länge x Breite x Höhe multiplizieren und hättet das Volumen eures Boards. Ok, euer Brett hat so viele Ecken und Kanten, ist an verschiedenen Stellen dicker als an anderen was die ganze Geschichte deutlich komplizierter macht. Früher war die einzige Möglichkeit das Volumen eines Boards herauszufinden, es in eine randvolle Badewanne zu tauchen, und danach zu messen, wieviel Wasser es verdrängt hat. Genau deshalb wird das Volumen auch in Litern und nicht in Kubikzentimetern angegeben. Da dieses Prozedere sehr zeitaufwändig ist, wurde das Volumen von vielen Surfboard Shapern einfach schlichtweg ignoriert oder aber auch geschätzt und das meistens falsch.
Dadurch, dass die Blanks der Surfboards heutzutage meistens maschinell gefertigt werden, hat sich die Berechnung stark vereinfacht. Der Computer berechnet das Volumen bis auf den letzten Milliliter.
Warum ist das Surfboard Volumen so wichtig?
Das Volumen ist die beste Orientierung für die tatsächliche Größe eines Surfboards. Gerade durch die Retro Revolution mit Beginn der 2000er haben sich soviel unterschiedliche Surfboard Shapes etabliert, dass die drei Standard Dimensionen “ Länge, Breite, Dicke“ nicht mehr ausreichen, um uns zu sagen ob das Board für uns geeignet ist. Man kann also Surfboards shapen, welche die genau gleichen Dimensionen haben, sich aber komplett unterschiedlich surfen.
Das Volumen gibt uns am Schluss Auskunft darüber, wie gut ein Surfboard uns trägt, wie gut es schwimmt. Je mehr Volumen es hat, umso schneller paddelt sich das Board und umso weniger steil muss die Welle sein, wenn man einen Take Off macht. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: denn man sollte das Volumen des Bretts immer in ein Verhältnis zum eigenen Körpergewicht setzen.
Und jetzt sind wir also beim Verhältnis angekommen. Es geht am Schluss darum, wie viele Liter man pro Kilo Körpergewicht benötigt und das variiert stark nach dem eigenen Surfkönnen, der Fitness und den Wellen im Surfrevier.
Was passiert bei zu viel/zu wenig Surfboard Volumen?
Oft verstehen gerade landlocked Surfer es als Herausforderung, ein Brett zu surfen, dass klein ist und sportlich ausschaut. Eine geringe Größe des Surfboards sollte niemals das Ziel sein, Manöver auf dem Brett sind das Ziel. Folgt man der Theorie macht das mit der Größe zwar Sinn: je kleiner das Board, desto leichter dreht es. Aber auf kleinen Brettern bekommt man im Zweifelsfall weniger Wellen und eignet sich auch schnell eine schlechte Technik an. Man macht gerade am Amfang schnellere Fortschritte wenn man ein größeres Brett surft. Mit einem kleinen Brett kommt ihr spät in die Welle, müsst steile Take Off’s nehmen, geht tief in den Turns und euer Surfen kann sich schlechter weiterentwickeln. Ein zu großes Board hat allerdings auch Nachteile: Turns sind damit deutlich schwerer zu fahren und bei größeren Wellen ist es damit unter Umständen sehr schwierig überhaupt ins Line Up zu kommen.
Das Surfboard Volumen in der Praxis
Als erstes solltet ihr mal bestimmen, auf welchem Surflevel ihr euch befindet. Dazu wählt aus diesen Beschreibungen aus, was am besten auf euch passt:
Ein FIRST TIMER hat noch keine oder fast keine Erfahrung beim Wellenreiten. Er ist noch nie eine grüne Welle gesurft und braucht noch sehr lange beim Take Off.
Ein BEGINNER hat schon mindestens eine Woche Surfkurs oder einen Surfurlaub hinter sich. Er kann bei kleinen Wellen hinter die brechende Zone paddeln, platziert nach dem Take Off die Beine richtig hintereinander und kann, wenn er steht eine Welle in der Geradeausfahrt sauber zu Ende reiten.
Ein INTERMEDIATE paddelt grundsätzlich nur noch grüne Wellen an, ist in der Lage zu entscheiden ob sie nach rechts oder links bricht und kann sie schräg abreiten. Beim Anpaddeln liegt ein Intermediate richtig austariert auf dem Surfboard und trifft nach dem Takeoff meistens den richtigen Stance.
Ein ADVANCED Surfer kann Wellen lesen und entscheiden welche Setwellen am geeignetsten für ihn sind. Er ist in der Lage hierbei an die richtige Position im Lineup zu paddeln. Wenn das Volumen des Surfboards es zulässt kann er mit einem Surfboard einen Duckdive machen. Advanced Surfer machten in einfachen und mittelschweren Wellen einen sicheren Takeoff und beherrschen Bottomturns und Cutbacks.
Ein EXPERT Surfer beherrscht alle Arten von Wellen, auch hohle, schnelle und sehr steile Wellen. Er ist in der Lage den richtigen Surfboardshape in Abhängigkeit vom Surfspot auszuwählen und kommt mit jeder Art von Surfboardshape zurecht. Ausserdem beherrscht er fortgeschrittene Manöver und kann nach Bottomturns vertikal hoch auf die Lippe der Welle fahren.
Mit eurem Gewicht und euren Surflevel geht ihr nun in die Graphik unten. Dabei muss man nicht rechnen, sondern nur sein Gewicht unten suchen und dann senkrecht nach oben gehen, bis man im Farbbereich seines Surflevels ist. Wenn du also 75kg wiegst und vom Level Intermediate bist, ist die empfohlene Volumenrange etwa zwischen 38 und 46 Litern. Wenn du sehr fit bist / viel zum Surfen kommst / eher saubere, druckvolle Wellen surfst, solltest du dich in der Range nach unten orientieren, umgekehrt nach oben. Du solltest dich also nie auf ein starres Volumen fixieren, wie es bei einem Surfboard Volumen Rechner herauskommt, da es einige Faktoren gibt, die da von den hinterlegten Formel nicht erfasst werden.
Hierbei gibt es zwei wichtige Sachen zu berücksichtigen. Die Volumenempfehlung bezieht sich zum einen darauf, wenn du dir nur ein einziges Surfboard zulegen willst, mit dem du möglichst alle Bedingungen abdecken willst. Wenn du mehrere Surfboards (= ein Quiver) für unterschiedliche Bedingungen hast oder haben willst, kannst du das kleinste Surfboard am unteren Rand der Volumenempfehlung ansiedeln, die anderen Boards auch gerne deutlich darüber.
Der andere wichtige Aspekt ist die Fitness, auch “Paddelpower” genannt. Wenn du keine gewisse Grundsportlichkeit besitzt, nützt dir alles Volumen nichts. Als Faustregel gilt: Du solltest im Schwimmbad oder im See mindestens 15 Minuten am Stück zügig schwimmen können, ohne total ausser Atem zu kommen.
Mit diesen Informationen kannst du nun auf unsere Surfboard Übersichtsseite gehen. Da steht zu jeden Surfboard das Volumen hinter dem Tropfen. Hiermit kannst du die Shapes die für dich in Frage kommen eingrenzen.
Das Surfboard Volumen ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber es ist der einfachste Weg, eine Vielzahl verschiedener Shapes in ein Verhältnis zu setzen. Versucht ein Volumen zu finden, dass eurem Fitness- und Surflevel entspricht. Wenn ihr euch am Schluss zwischen verschiedenen Boards entscheiden müsst, dann nehmt das größere Surfboard.